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Erwerb von Deutschkenntnissen vor dem Zuzug "unpraktikabel und teuer"

Wien - "Verwundert und enttäuscht" ist Werner
Kerschbaum, stellvertretender Generalsekretär des Österreichischen
Roten Kreuzes (ÖRK), über die Vorgehensweise des Innenministeriums
betreffend den Nationalen Aktionsplan für Integration (NAP.I).
"Vereinbart war mit dem BMI, dass der Aktionsplan nicht ohne
Abstimmung oder wenigstens Information der beteiligten Organisationen
veröffentlicht wird", so Kerschbaum. Genau das sei aber jetzt
geschehen, während die Hilfsorganisationen seit Anfang November auf
einen letzten Abstimmungstermin gewartet haben. "Wann dieses Treffen
stattfinden sollte, war vom BMI trotz mehrmaliger Nachfrage nicht
herauszubekommen", so Kerschbaum.

Über den Inhalt des Aktionsplans könne man zur Zeit wenig sagen, so
Kerschbaum weiter: "Was wir wissen, haben wir selbst nur aus den
Medien erfahren." Welche Vorschläge des Roten Kreuzes und anderer
Hilfsorganisationen, die in der Steuerungsgruppe und in den
Expertengesprächen im Zuge der Erstellung des Plans intensiv
mitgearbeitet haben, erhalten geblieben oder gestrichen worden wären,
könne deshalb noch nicht beurteilt werden.
"Es scheint aber, als ob der Punkt "Deutschkenntnisse vor dem Zuzug"
Teil des Aktionsplans geblieben ist. Was auf den ersten Blick
sinnvoll klinge, sei "in der Praxis unpraktikabel und teuer", so der
stellvertretende Generalsekretär. In manchen Ländern wäre Betroffenen
die Teilnahme an Deutschkursen zudem gar nicht möglich, weil dazu
enorme Distanzen unter teilweise gefährlichen Bedingungen
zurückgelegt werden müssten.

"Es ist überhaupt keine Frage, dass Sprachkenntnisse für die
Integration von enormer Bedeutung sind", so Kerschbaum. "Geplante
Maßnahmen müssen aber praktikabel sein, sonst sind sie nichts anderes
als Migrationsabwehrmaßnahmen. Durchführbarer erscheint es uns,
Grundkenntnisse der deutschen Sprache nach der Zuwanderung zu
erlernen. Das ist zu geringeren Kosten und bei intensivem Training
innerhalb eines kurzen Zeitraums möglich."
Positiv merkt Kerschbaum an, "dass die Frau Bundesministerin im Radio
angekündigt hat, Geld für Integrationsmaßnahmen in die Hand nehmen zu
wollen."

Quelle: ots 15.12. 2009/ Rotes Kreuz


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